Christliche Gemeinde Günzburg
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Annett
Taufzeugnis
Ich heiße Annett, bin 52 Jahre und seit vielen Jahren mit meinem Mann glücklich verheiratet. Gemeinsam haben wir eine Tochter mit 30 Jahren und zwei Enkelkinder mit 4 und 3 Jahren.
Aufgewachsen bin ich in Sachsen- Anhalt, in einem kleinen Dorf, in einem Mehrgenerationenhaushalt mit Eltern und zwei Geschwistern, Oma und Urgroßeltern.
Ich hatte eine sehr schöne Kindheit, geprägt von Liebe und Geborgenheit, aber auch mit einer gewissen Strenge und Gehorsamkeit.
Von der Konfession waren wir evangelisch mit einem Dorfpfarrer, wo ich getauft, konfirmiert und auch kirchlich getraut wurde.
Kirchlich getraut, da ich es so wollte und die kirchliche Trauung schon zur damaligen Zeit sehr festlich gewesen ist.
Mein Mann nahm dafür extra einige Gemeindestunden mit unserem Pfarrer und lies sich taufen, dass unserer kirchlichen Trauung nichts im Wege stand.
Damals war mir in keinster Weise klar, dass es einen Unterschied zwischen Religion und Glauben gibt und das auch eine kirchliche Trauung nicht nur Festlichkeit bedeutet, sondern eine große Verantwortung mit sich bringt.
Diese Dinge sollte ich erst viele Jahre später begreifen.
So war ich als Kind und Jugendliche einmal wöchentlich in der evangelischen Gemeinde.
Ich kann mich heute noch an viele schöne Momente und Geschichten erinnern.
Mein Konfirmationsthema war der Karfreitag mit der Kreuzigung von Jesus.
Was das jedoch bedeutet, war mir damals ebenfalls nicht klar und ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass es je so gesprochen oder gepredigt wurde.
Ich wusste, dass es einen Gott gibt, dass man beten kann und im Gebet sich auch an ihn wenden kann.
Dies tat ich dann auch mit 14 Jahren einmalig. Es war ein materieller Wunsch, der nicht in Erfüllung ging und somit habe ich es gelassen und Gott war in diesem Sinne kein Thema mehr für mich.
Es änderte sich, als ich in Heidenheim meine zweite Ausbildung begann und meine Freundin Andrea meine Nebensitzerin wurde.
Wir unterhielten uns über die Evolution und somit begann Andrea mir vom Glauben, der Bibel und Jesus zu erzählen.
Viele Pausen verbrachten wir damit und mir wurde zum ersten Mal klar, was mein Konfirmationsthema für eine Bedeutung hatte.
Irgendwann im Jahr 2000/ 2001 kam der Tag X, wo ich zu Jesus gebetet habe, dass ich auch von Herzen zu ihm gehören möchte und meine Schuld, meine Sünden bekannte.
Daraufhin passierte nichts, kein wow oder ähnliches, es war einfach nur still.
Somit wiederholte ich es mehrmalig und irgendwann habe ich es verzweifelt meiner Freundin erzählt.
Sie sagte mir, dass ich aufhören soll zu zweifeln und wenn ich es von Herzen getan habe, dann ist es gut.
Nach der Ausbildung ging Andrea nach Köln und ich fühlte mich allein .Eine gläubige Arbeitskollegin wollte mich zum Hauskreis mitnehmen, sie zog weg und ich war allein.
Ich habe es damals nicht verstanden, dass Gott mir Menschen an meine Seite gab und sie wieder nahm. Heute weiß ich warum es so geschehen ist. Selber auf die Füße kommen.
Dies hat viele Jahre gebraucht. Ich dachte, dass ich das allein machen kann, denn durch meine Unwissenheit hatte ich auch Angst, in eine Sekte zu rutschen.
Dies wollte ich mir, meinem Mann und auch meiner Familie nicht antun.
Doch auch hier ist meine Freundin hartnäckig geblieben. Immer wieder erinnerte sie mich daran, dass eine Gemeinde wichtig ist.
Um zu erfahren, was Gemeinsamkeit bedeutet, hatte Andrea die Idee, mich auf eine Bibelwoche nach Siegwinden mitzunehmen. Die Brückengemeinde vor Ort beherbergte uns und der „Mitternachtsruf“ füllte den Tag mit Predigten. So erlebte ich erstmalig eine Gemeinschaft, wo ich lernen und genießen durfte. So wurden aus einem einmaligen Erlebnis einige Jahre.
Die Zeit nach der Bibelwoche war dann oft von Schwierigkeiten geprägt.
Statt aufzuwachen oder darüber nachzudenken, warum das so ist, machte ich den Rest vom Jahr doch wieder allein für mich weiter.
Und so vergingen dann 15 Jahre, bis ich es mir eingestanden habe, dass ich die Bibel nicht wirklich verstehe, mir der Austausch und eine christliche Gemeinde fehlten.
Nun erinnerte ich mich, dass Andrea von einer Gemeinde in Günzburg sprach.
Ich nahm meinen Mut und schrieb eine Mail, dann noch eine und irgendwie blieb die Antwort aus und ich wurde unsicher.
Doch der Gedanke hat mich nicht mehr losgelassen und ich fuhr im Mai 2016 das erste Mal nach Günzburg in die Gemeinde.
Und dann durfte ich hier diese Herzlichkeit und Offenheit erleben und mir wurde klar, was Andrea meinte.
Seither bin ich hier in der Gemeinde und bin sehr dankbar dafür.
Was hat sich für mich verändert?
Bis zu meiner Taufe war es ein langer Weg. Ich bin Gott dankbar, dass ich diese Zeit bekommen habe und er immer geduldig bei mir war und ist.
Die Taufe ist für mich ein ganz besonderer Moment gewesen. Dankbar, dass meine Geschwister der Gemeinde und meine Familie bei mir waren.
Taufvers: „Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertraue auf ihn, so wird er handeln.“
Psalm 37,5
Ursula
Vor nunmehr 43 Jahren wurde ich in Günzburg geboren und katholisch getauft. Mein Vater ein Zimmermann, meine Mutter eine Hausfrau. Die Ehe meiner Eltern hielt nicht lange, da sich mein Vater als arbeitsscheuer Alkoholiker entpuppte, der meine Mutter schlug und alles an Geld, das da war in Kneipen trug. So stand nach ca. einem Jahr Ehe die Scheidung meiner Eltern an. Meine Mutter und ich zogen zu meiner Oma, bei der ich auch den Rest meiner Kindheit und Jugend verbrachte. Meine Oma, eine sehr fleißige und sparsame Frau nahm uns gerne auf und Mama konnte arbeiten gehen um unseren Lebensunterhalt zu verdienen.
Natürlich ging ich Sonntags in die Kirche, Oma schickte meine Schwester und mich regelmäßig dorthin, adrett gekleidet und mit 20 Pfennig für den Opferstock. Meine 20 Pfennig kamen leider selten an, da ein Kaugummiautomat auf dem Weg zur Kirche mich immer ausbremste.
Mama wurde dann schon bald krank, sie hatte Probleme mit der Hüfte, schnell war klar dass Mama nicht mehr arbeiten kann, da diese Hüftgelenkarthrose sehr starke Schmerzen mit sich brachte. Heute würde man operieren, das war damals undenkbar, da meine Mutter erst Anfang 30 war. Somit blieb nichts anderes als sehr starke Schmerzmittel, die aus heutiger Sicht zwangsläufig zur Abhängigkeit führten, in Verbindung mit Alkohol auf Dauer, zu einem tödlichen Cocktail wurden. So war ich gerade 18 Jahre alt als meine Mutter verstarb an einem Magendurchbruch.
Mir war damit der Boden unter meinen Füßen entzogen worden, ohne meine Oma die alles sehr, sehr tapfer ertrug weiß ich nicht was geworden wäre, sie war unser Mittelpunkt, der alle Herausforderungen des Lebens annahm, die selbst Ihren Mann sehr jung begrub und Ihre 4 Kinder allein großgezogen hat.
Ich war schon ausgezogen von Zuhause und hatte ein Zimmer in einer WG in Günzburg, als mein Frauenarzt mir die Nachricht verkündete, dass ich schwanger bin. Zuerst war es schon ein kleiner Schock für mich, denn das lag nicht in meiner Planung (zu diesem Zeitpunkt) . Nach dem ersten darüber nachdenken, freute ich mich auf mein Kind. Den dazugehörigen Vater heiratete ich 2 Wochen vor der Entbindung um nach ca. eineinhalb Jahren wieder geschieden zu werden . Zum gleichen Zeitpunkt verstarb meine Oma.
Meine Tochter Natalie lies ich evangelisch taufen, weil ihrem Vater so viel daran gelegen hatte , mir war es egal, denn meine Einstellung war, dass ich meine Tochter gar nicht taufen lassen wollte, sondern sie einmal selbst entscheiden sollte was sie will.
Für mich brach eine Zeit an, die ich heute sehr bedaure, in der ich aber damals nichts schlechtes sah. Ich hatte wechselnde Partnerschaften, war egoistisch und der Meinung, was soll da noch kommen, mir wurde doch eh alles genommen . Auch dem Alkohol war ich nicht abgeneigt und glaubte mein Leben zu genießen. Die Arbeit kam nicht zu kurz, ich arbeitete immer und viel, tat mir dann noch im Alter von 36 Jahren einen Job in 3 Schichten im wöchentlichen und manchmal auch täglichem Wechsel an, was starke Schlafstörungen mit sich brachte.
Dies alles mündete in einer Psychischen Angsterkrankung, die mich ausgebremst hat, deren Sinn ich heute ganz genau kenne, aber damals nicht verstanden habe, wie auch?
Ein langer Weg durch Selbsthilfegruppe, Therapien und Reha samt Umschulung lag vor mir. Immer weniger allerdings verstand ich den Sinn des Lebens, wofür das alles, wenn einem doch alles genommen wird und dann Krankheit auch noch die Folge ist, ja das alles klang sehr verzweifelt nach einem Hilfeschrei.
In dieser Zeit lernte ich auch Herbert kennen, es dauerte nicht lange und wir wussten, dass wir zusammen gehören. Also heirateten wir und bauten ein Haus. Mit ihm und durch seine Art konnte ich Kraft finden meine Krankheit anzugehen.
Mit“ Glauben“ hatte ich immer wieder mal zu tun, ich unterhielt mich mit Zeugen Jehovas, las Bücher über den Buddhismus, war nicht abgeneigt von allem esotherischen, unterhielt mich mit einem evangelischen Pfarrer, aber zum Schluss dachte ich mir so meine eigene Religion zusammen. Ich streichelte meinem Buddha den Bauch, trug einen Stein um den Hals, hatte einen Chinesischen Glücksbringer im Auto, betete zu Gott wenn es mir schlecht ging u. s. w.
Es war schon auch ganz schön stressig, wenn man genauer darüber nachdenkt, denn ein bisschen musste man ja von allem wissen. Und doch war nichts dabei, was mich trug, wenn es mir wirklich schlecht ging.
Meine langjährige Schulkameradin und spätere Freundin Marion, mit der ich immer in Kontakt war, erzählte mir schon vor Jahren von einer christlichen Gemeinde in Günzburg, derer sie sich angeschlossen hat. Mein erster Kommentar war, na super jetzt bist du auch so einer Sekte aufgesessen , falls du Schwierigkeiten hast da wieder rauszukommen, sag bescheid“.
Über die Jahre fragte ich immer wieder nach , was denn in dieser Gemeinde so Sache ist, da kam aber irgendwie nichts schlimmes, nur solche Aussagen von Marion, dass da älteste versuchen zu helfen wo sie können, Schwestern sich gegenseitig helfen mit Kindesbetreuung, Geld gespendet wird an Menschen die es wirklich brauchen und ohne große Bürokratie.(was mich sehr beeindruckte) Als sie mir dann irgendwann erzählte das ihre Eltern, für mich damals noch Herr und Frau Wengenmaier ebenfalls dieser Gemeinde beigetreten sind und sich auch haben taufen lassen, da hat sich schon was gerührt in meinen Gedanken, denn Wengenmaiers waren ja das Vorzeigeehepaar in Sachen Katholische Kirche. Das Mesnerehepaar verlässt die katholische Kirche?
Was muss man eigentlich machen damit man in eure Gemeinde kommen kann fragte ich Marion. Sie sagte schau es dir doch einfach mal unverbindlich an und dann kannst du doch entscheiden ob es was für dich ist. So also wurde ich eingeladen von Ruth und Marion zu einem Frauenabend, an dem dann Heike (die ich natürlich genauso wenig kannte wie alle anderen) aus ihrem Leben erzählte, also Zeugnis gab.. Das hat ganz schön an mein Mitgefühl appelliert, ich war voller Achtung und Respekt für Heike, zum einen dies alles vorzutragen und zum anderen, weil sie es offenbar besser machte als ihre Eltern.
Dann bekam ich eine Einladung zu einem Vortrag im Forum. Und um was ging es da……..um meine selbstgebastelte Religion und die hatte da auch noch einen Namen, nämlich HÄPPCHENRELIGION. Ok das gab dann auch mir wirklich zu denken, denn der Mann der Buddhist und die Frau die ehemals Esoterikerin waren sind beide gläubige Christen und haben dafür wirklich gute Argumente.
Mein nächster Kontakt war dann Joschi, Joschi Frühstück, zuerst dachte ich der Name sei ein Künstlername, aber nein der Mann heißt wirklich so. Joschi ist ein Evangelist , der mit einem gr0ßen Zelt durch Deutschland predigt, vielleicht ein Wanderprediger mit der ganz besonderen Gabe, den Menschen Jesus und den Glauben an ihn zu vermitteln. Nach seinem ersten Abend war für mich klar, dass ich genau das möchte, ich möchte Leben mit Jesus Christus, ihm nachfolgen, mein bestes tun um nicht mehr zu sündigen und ein Leben zu haben, das lebenswert ist.
Dann mein erster Besuch zu einem Gottesdienst in der Christlichen Gemeinde Günzburg, Alle empfingen mich herzlichst, niemand hatte teure Pelzmäntel noch schicke Hüte auf, jeder redete mit jedem, alles in allem eine sehr angehnehme Atmosphäre. Nun war ich schon sehr gespannt auf die Predigt, die ein Roger halten sollte. Ja, der redete über verstopfte Dachrinnen und dass ER selbst diese befreite von dem Laub das sich dort sammelt im Laufe der Zeit . Und bezog dies alles dann auf das Leben eines Menschen bzw. Christen, dass sich eben auch bei uns Menschen Sünden ansammeln und so der Kontakt zu Gott „verstopft wird“. Und auch dass man diese Verstopfung lösen kann. Natürlich enthielt diese Predigt noch mehr, aber alles in allem hatte ich Roger gut verstanden , konnte ihm die ganze Predigt über folgen und fand es einfach toll, weil es zu verstehen war ,was da gepredigt wurde. Lieder wurden gesungen, schöne Lieder, freudige Lieder. Keine Sprechchöre, Gebete frei formuliert…………..ja genau das war und ist das richtige für mich.
Seit ich an Jesus Christus glaube, hat sich in meinem Leben vieles verändert, vor allem aber meine Lebensqualität, meine Jahrelangen Angstzustände sind verschwunden, so wie sie gekommen sind. Mein Boden unter den Füßen ist wieder da und viel beständiger als er je vorhanden war. Ein Gebet welches mich schon eine Weile begleitet, möchte ich euch gerne sagen, ebenso wie ein Vers aus der Bibel, der für mich sehr vieles aussagt.
Herr gib mir Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann.
Gib mir den Mut, Dinge zu
ändern, die ich ändern kann.
Und gib mir die Weisheit,
das eine vom andern zu unterscheiden.
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.
Joh. 14,6
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